Ein Foto von einem DigiCoach, der zwei Kindern etwas auf einem Tablet zeigt.

       

Schulassistenz für digitale Bildung

Atempo tritt dafür ein, dass alle Menschen gleichberechtigt leben, lernen und arbeiten können. In der inklusiven Erwachsenenbildung treffen hier Fortschrittsdenken im digitalen Bereich und individualisiertes Lernen aufeinander. Aus unserer Bildungsarbeit haben wir gelernt, digitale Kompetenzen niederschwellig und nachhaltig zu vermitteln. Dadurch wird Menschen mit Behinderung die Möglichkeiten gegeben, im Rahmen der Digitalisierung im eigenen Tempo zu lernen und sich Wissen anzueignen.

Um Inklusion von jungen Menschen mit Behinderung im Zeitalter der Digitalisierung auch abseits der üblichen Beschäftigungsfelder zu realisieren, hat atempo das Projekt „Schulassistenz für Digitale Bildung“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts werden Menschen mit Behinderungen zu DigiCoaches (Schulassistent*innen in der Digitalen Bildung) ausgebildet und dabei im Umgang mit Lernsoftware auf Tablets, im Bereich Medienkompetenz sowie einem sicheren Umgang im Internet geschult.

Die derzeitige Praxis der schulischen Inklusion definiert Menschen mit Behinderungen noch immer defizit- und nicht stärkenorientiert, was zu einem negativen Selbst- und Fremdbild dieser Personen führt. In der Arbeit als Schulassistent*innen der Digitalen Bildung können die DigiCoaches ihr Wissen und ihre Erfahrungen an Schüler*innen der 1.-4. Schulstufe weitergegeben und zu einer kompetenten Unterstützung der Pädagoginnen und Pädagogen für einen inklusiven digitalen Unterricht werden. Dies stärkt nicht nur ihr kompetenzorientiertes Selbstbild, sondern baut durch die gelebte Inklusion im Schulalltag Berührungsängste sowie mögliche Vorurteile der Kinder gegenüber Menschen mit Behinderung ab.

Die Digitale Grundbildung als Bestandteil des Regelschulplans sowie die Erkenntnisse aus den vergangenen zwei Jahre machen deutlich, dass ein kompetenter Umgang mit Digitalen Medien als eine der 21st Century Skills zur Erlangung von Chancengleichheit gesehen werden muss. Die Erlangung digitaler Skills scheint jedoch nach wie vor stark von individuell gegebenen Rahmenbedingungen und den Vorerfahrungen der Schüler*innen abzuhängen. Einen weiteren Faktor bildet die Schwerpunktsetzung der Lehrpersonen im Bereich von Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Vorbehalte aufgrund mangelnder Vorerfahrungen und Skills.

Digitale Fähigkeiten bilden den Grundstein für eine moderne Bildung und eine moderne Gesellschaft. Deshalb sehen wir es als unseren Auftrag die Chancengleichheit an den Schulen für alle Schüler*innen zu fördern und aktiv zu unterstützen. Das Projekt “Schulassistenz für Digitale Bildung” ist somit ein Best Practice-Beispiel für gelebte Inklusion im Alltag. Im Zentrum steht dabei das gegenseitige Lernen aller Beteiligten voneinander. In diesem Zusammenhang erfahren Kinder selbstverständlich, dass Menschen mit Behinderung Expert*innen sind.

Diese Maßnahme wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert.

Kontakt:

Anneliese Franz, BEd
Leitung Digitale Bildung

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